Wie Erbe sinnvoll anlegen?
Moin,
etwas paradox, dass ich das hier frage, da ich mich selbst als langjährigen Finanzprofi bezeichnen würde. Ich finde aber, dass die Meinungen der WiWi-Gemeinde evtl. meinen Horizont erweitern können.
Es handelt sich sicherlich auch um ein Luxusproblem, da ist mir bewusst.
Situation:
-bisher kaumnennenswertes Vermögen außer Altersvorsorge, kleines Fondsdepot
-wohne alleine zur Miete für 1200 warm in einer Großstadt, möchte im Prinzip auch flexibel bleiben
-kein Auto benötigt wegen Großstadt
-ca. 4000 netto, davon zwinge ich mich 1000 eur Aktienfondssparen zu machen
-möchte seit Jahren ein passives Einkommen aus Immos aufbauen um irgendwann finanziell unabhängig zu sein, bisher fehlte immer das EK und in der Familie wollte ich nicht "betteln"
zur Erbschaft:
Meine Familie stammt komplett aus dem Osten, Großeltern haben zT den Krieg erlebt und sind/waren äußerst sparsam, kennen quasi den Konsum nicht und sparen zT jeweils noch 1.000eur monatlich seit der Wende. Alle haben Häuser (saniert) noch aus DDR-Zeiten und zT seit den 60er Jahren keine Miete gezahlt, Finanzierungen waren auch nie nötig. Haben/hatten teilweise trotz Prof. und Dr. Titel noch die alten Möbel von damals, da die ja noch gehen. Somit häufen sich da ganz schöne Summen an. Durch Scheidung etc. sind es 3 Paar Großeltern wie oben beschrieben, von denen nur meine Eltern abstammen sowie mein Bruder und ich. Es wird also nicht wie üblich von oben nach unten verstreut, sondern glücklicherweise eher konzentriert.
Jetzt ist das erste Paar Großeltern verstorben und hinterlässt 1,5 - 2 Mio (wir verkaufen gerade ein Stück City-Bauland und versuchen natürlich nen top Preis zu bekommen). Meine Eltern bekommen 50% und Bro und ich jeweils 25%, d.h. ich sage mal jeder um die 400k.
Was tun?
Mein Plan ist:
-Erstmal zur Miete wohnen bleiben, da evtl. Stadtwechsel und ich nicht 500-600k + KNK für ne Wohnung hinlegen will.
Fondsdepot (ca. 30 Top-Aktienfonds) aufstocken, evtl. zu 50% beleihen und EM Debt + weitere Aktienfonds rein, Zinsen mit Dividenden finanzieren.
-Zusätzlich ein Aktien& ETF und Währungsanleihen Depot aufbauen, ca. 20 Titel, ebenfalls Effekten-Lombard.
-Drittens Immobilien: Möglichst wenig EK, erste Erfahrungen sammeln, habe schon zwei Objekte reserviert um die 80k (1Zi Citynah Seitenflügel bzw 3zi Platte Stadtrand, riesige Mieternachfrage) reserviert, Renditen brutto ca. 4-5%, sollen sich selbst tragen und mich nicht stressen (Hausverwaltung). Hier "diversifizieren" bis auf 10-15 kleine und mittlere Wohnungen. Ein MFH danach evtl. mit Bruder oder Eltern zusammen (wollen aber glaube nicht) oder dann alleine mit der nächsten Erbschaft (20% anzahlen).
Dann will ich unabhängig von der Erbschaft meine Eltern drauf ansprechen, ob sie nicht eins ihrer unzähligen lastenfreien Objekte querbeleihen möchten und dann mit mir zusammen in einer GBR o.ä. etwas neues (zB weitere FeWo an der See, Mietrendite wetterabhängig 6-8% brutto) ganz ohne EK finanzieren, mit dem Ziel ihre Anteile irgendwann ganz auf mich zu übertragen.
Wenn irgendetwas mal nicht klappt und ich irgendwo nachschießen muss, kann ich immer Opi oder Vati fragen...von daher vom Gesamtrisiko überschaubar, zumal durch die Tilgung (Ziel 3%) der "Haufen" Nettovermögen jedes Jahr deutlich zunehmen sollte, was neuen Beleihungsspielraum ermöglicht. Irgendwas nicht bedacht?
Alternative 2: Die 400k nehmen und eine ETW kaufen und das wars. Dann spare ich die Kaltmiete und hab leicht besseren Standard, aber wie ich mich kenne finde ich dafür dann andere Verwendung (mehr Reisen etc.). Dann steigt das Gesamtvermögen nur durch die Wertsteigerung der ETW, kein Hebel vorhanden.
Alternative 2: ETW Selbstnutzung + Stellplatz kaufen, aber teilfinanzieren und einen 911er kaufen, einfach weil ich es nun kann. Schon geil damit ins Büro zu kommen, aber Freunde macht man sich damit wohl kaum. Hätte sonst auch nicht viele Ziele, wo ich damit hinfahren sollte.
Was wäre Euer Plan?
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